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Leopold Kiesling. Der Mythos von Mars und Venus mit Amor

Leopold Kiesling

Leopold Kiesling. Der Mythos von Mars und Venus mit Amor

12.2.2019 bis 12.5.2019

In einem schwarzen Raum steht eine optimal beleuchtete Skulpturengruppe aus weißem Marmor. Sie zeigt den mild lächelnden Kriegsgott Mars mit einer entzückend ihn anhimmelnden Venus, beide nackt. Dem kleinen Amor-Knabe an seinem Fuß hat Mars sein Schwert übergeben. Eine symbolische Handlung, welche für Frieden steht. Diese eindrucksvolle Skulpturengruppe schuf um 1809 Leopold Kiesling in Rom.

Obwohl nur ein Werk, so besitzt es zwei Geschichten. Die eine erzählt über den Künstler aus Schöneben in Oberösterreich. Sehr begabt hatte er ein Stipendium für Rom erhalten. Dort hat er mit Antonia Canova und Bertel Thorvaldsen (Dänemark) sich ausgetauscht. Gerne übernahm er den Auftrag. Er schaffte ihn tatsächlich in nur zwei Jahren. Mühsam wurde die Skulpturengruppe, 700 Kilogramm schwer, über die Alpen nach Wien transportiert und in dem noch vom napoleonischen Krieg devastierten Schloss Belvedere aufgestellt. Kiesling musste selbst für die Beleuchtung mit Öllampen zahlen! Die Herstellung über Gipsmodell, Holzrahmen und Lote lernte Kieslung von Canova.

Die zweite Geschichte basiert auf der künstlerischen Darstellung. Napoleon hatte Europa verwüstet. Die Friedenssehnsucht war groß. Habsburg versuchte durch Verheiratung der Kaisertochter Marie Louise ihre Dynastie zu retten. Diese Geschichte ist auch sehr spannend. Mit den verschiedenen diplomatischen Protokollen der zwei Kaiserreiche, mit der Kutschenfahrt usw. - wunderbar dokumentiert im Ausstellungskatolog. Das Liebesleben anno dazumal war schon ganz eigen. Dabei ist zu bedenken, dass Napoleon in Wien auch eine Frau für erotische Abenteuer zugeführt wurde, die Hundegräfin ...

Berni, 2019-Februar-14

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