Unteres Belvedere
17.2.2022 - 4.9.2022
Napoleon zwang die Habsburger zur Abgabe ihrer Besitzungen im Westen Europas. Dafür bekamen sie die bis dahin unabhängige Adels-Republik Venedig. Norditalien wurde Habsburgs Zukunft, doch der Funke des Nationalismus hatte Italien schon erfasst. Mit der Niederlage gegen die Preußen bei Königsgrätz 1866 mussten die Habsburger Venedig wieder abtreten.
Doch in dem rund halben Jahrhundert, in dem die Lagunenstadt zum Kaiserreich Österreich gehörte, entstand der Mythos Venedig. Die Habsburger kauften Gemälde über Venedig für ihre Sammlungen ein bzw. schickten ihre Marinemaler. Die Stadt wurde bekannt im ganzen Reich. Viele der Reisende wurden von der Stimmung der Stadt nachhaltig erfasst. Diese blieb auch als Venedig wieder verloren ging. Der Mythos war geboren und lockt auch heute noch Millionen von Menschen in die Stadt mit den Wasserstraßen. Während in Deutschland die Rhein-Romantik mit dem Wiederaufbau von Burgen zu nationaler Begeisterung führte, blieb Venedig, das Meer und die Schiffe ein Traum der Österreicher.
Das Belvedere - gezwungen durch die Einschränkungen durch Covid - entdeckte in ihrem Depot großartige Werke über und aus Venedig. Herrlich sie zu sehen, auch Hans Makarts 12 Quadratmeter großes Bild der Hulding Caterina Cornaros von 1873.
Berni, 2022-Februar-17
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